Wir fertigen und verkaufen seit 2005 historische Mode mit dem Schwerpunkt
Rokoko-Paniers und Petticoats.
Zunächst waren wir nur auf eBay
präsent, seit 2008 mit einer eigenen Webseite,
seit 2010 in der hier vorliegenden Fassung.
Die auf dieser Seite angebotenen Artikel sind in der Regel
vorrätig. Falls doch einmal ein Artikel aufgrund eines Fehlers in der Bestandsführung
nicht vorrätig sein sollte, so wird dieser schnllstmöglich nachgeliefert.
Unsere Kunden sind neben interessierten Privatleuten auch Museen (z.B. Museumspädagogik)
und diverse Theater.
Wünsche und Anregungen können Sie uns gerne direkt (z.B. Email) oder im frei
zugänglichen öffentlichen Forum mitteilen und ggf. diskutieren.
Es werden nur noch Restbestände an Kleidung zum Verkauf angeboten.
Wir bieten Schnittmuster aus verschiedenen historischen Epochen an. Die größte Auswahl in der Richtung gibt es in den USA, so dass wir von dort Schnittmuster von Truly Victorian (viktorianische Zeit) und Reconstructing History (verschiedene Epochen) importieren. Diese Schnitte liegen daher nur in englischer Sprache vor. Bei den Schnittmustern von Butterick und McCall's liegen in der Regel deutsche Übersetzungen bei. Für Truly Victorian liegen teilweise deutsche Übersetzungen vor und weitere sind in Arbeit. Wenn für einen Schnitt eine deutsche Übersetzung existiert, wird in der Beschreibung darauf hingewiesen.
Wichtig: Sie können uns gerne Bilder der danach genähten Kleidung schicken! Diese können dann selbstverständlich unter Beachtung der urheberrechtlichen Vorschriften der jeweiligen Artikelbeschreibung hinzugefügt werden.
Historische Schnittmuster im Mittelalter waren stark von sozialen Ständen, fuktionalen Bedürfnissen und regionalen Taditionen geprägt.
1. Materialien und Techniken:
Mittelalterliche Kleidung wurde vor allem aus Wolle oder Leinen gefertigt, während Seide und feine Stoffe der Oberschicht vorbehalten waren. Die Schnitte waren oft rechteckig oder keilförmig, um den Stoff möglichst effizient zu nutzen. Genäht wurde mit der Hand, oft mit Leinengarn, und es kamen Techniken wie die Kappnaht oder der Schlingenstich zum Einsatz.
2. Grundformen der Kleidung
Unterkleidung: Sowohl Männer als auch Frauen trugen lange, hemdartige Untergewänder.
Oberkleidung: Tuniken oder Cottas (weite, knielange oder bodenlange Gewänder) waren verbreitet, oft mit Keilen für mehr Weite. Frauen trugen oft bodenlange Kleider mit eng anliegenden Ärmeln.
Ärmel- und Kragenformen: Von schmal geschnittenen, anliegenden Ärmeln bis zu weiten Trompetenärmeln variierte die Mode über die Jahrhunderte. Kragen waren meist rund oder v-förmig, gelegentlich mit Stickereien verziert.
Mantel und Übergewänder: Mäntel wurden meist mit Fibeln geschlossen. Die Oberschicht bevorzugte aufwendige Schnittmuster mit Kapuzen oder langen Schlitzen für Beweglichkeit.
3. Unterschiede nach Ständen:
Bauern trugen einfache, weite Kleidung, oft aus ungefärbtem Leinen oder Wolle.
Adelige und wohlhabende Bürger trugen figurnahe, oft mit Schnürungen versehene Gewänder aus edlen Stoffen mit aufwendigen Schnitten.
Kleriker und Mönche trugen spezielle, weit geschnittene Kutten oder Talare.
4. Entwicklung über die Jahrhunderte:
Während im Frühmittelalter eher weite, einfache Gewänder mit wenigen Nähten üblich waren, entwickelten sich im Hoch- und Spätmittelalter aufwendigere, körperbetonte Schnitte. Schnürungen, Knöpfe und Einsätze wurden populärer, um die Figur zu betonen.
Schnittmuster der Renaissance waren geprägt von geometrischen Formen und rechteckigen Stoffbahnen, da Stoff teuer war und möglichst effizient genutzt wurde. Typisch waren enge Mieder, weite Ärmel, oft mit Schlitzen zur Sichtbarmachung der Unterkleidung, und bodenlange Röcke mit Faltenlegung. Bei Männern waren Wams, Puffärmel und Pluderhosen weit verbreitet.
Die Männermode während des Dreißigjährigen Krieges bezeichnete
man als "Soldatenmode", da als Vorbild eines modischen Herren der holländische Offizier galt.
Später orientierte sich die Mode am Hofe des französischen Königs Ludwig XIV.
Frauen trugen zu Beginn des BArock noch gefaltete Kleider mit engen Ärmeln und
Spitzenmanschetten. Später orientierte sich auch hier die Mode am französischen
Königshof und entwickelte z.B. den Manteau, ein auf der Rückseite gebauschtes
Kleid mit Schleppe, das in der Taille tief ausgeschnitten war.
Die wesentlichen Änderungen in der Mode kamen nach dem Tod von Ludwig XIV.
Die Mode des Rokoko entstand in den Salons und Palais in Paris und wurde auch durch
englische Einflüsse geprägt.
Hauptkleidungsstück der Frau war ein langes Kleid (countouche, robe), das sich aus
dem barocken Manteau entwickelte. Ein wichtiges Formelement war das unter dem Rock
getragene Panier.
Die Männer trugen einen Anzug aus Kniehose (culotte), Weste und Rock (Justaucorps)
sowie einen Dreispitz.
Empire-Kleider bilden Ideale des Römischen Reiches ab, von denen der französische
Kaiser Napoleon damals beeindruckt war. Eng geschnürte Mieder und Reifröcke
verschwanden nach der Französischen Revolution, so dass die Damen des Empire-Hofes
viel Bewegungsfreiheit gewannen.
Die Männer trugen dagegen Krawatten und Halstücher zum damals üblichen
zweireihigen Frack mit engen Hosen sowie Zylinder.
Der viktorianischen Zeit in Großbritannien enspricht in Deutschland in der frühen Zeit
dem Biedermeier und später der Gründerzeit. Ab dieser Zeit begann auch die
industrielle Produktion von Kleidung z.B. nach dem Design von Charles Frederick Worth,
der u.a. auch Kleiderkreationen für Kaiserin Elisabeth "Sissy" von Österreich oder
Kaiserin Eugénie aus Frankreich schuf.
In dieser Zeit entstand auch die Tournure oder Cul de Paris, welche die weibliche Silhouette
aufs Neue formte.
Im Gegensatz zur prachtvollen Damenmode neigte die Herrenmode mehr zur Schlichtheit und
zum Pragmatismus. Typisch waren einreihige oder zweireihige Sakkos, farbige Krawatte,
Paletot, Ulster oder Cutaway.
Das 20. Jahrhundert brachte eine Vielzahl von Modewandel mit sich, die durch gesellschaftliche Entwicklungen, Kriege und technische Fortschritte beeinflusst wurde. Die Schnitte veränderten sich radikal von dekadenten Kleidern der 1900er bis hin zu minimalistischer Mode am Ende des Jahrhunderts.
1900-1919: Edwardianische Mode & Kriegszeit
Hier gibt es authentische Schnitte nach der Mode aus dem keltischen Kulturkreis auf der Basis originaler Funde z.B. aus schottischen oder irischen Mooren.
Unter 'orientalisch' sind Schnitte aus Osteuropa bis Ostasien zusammen gefasst.